Bildgrößen für Webseiten richtig anlegen – mit Tutorial

Mrz 6, 2020
Wenn du deine Webseite selbst pflegst, bist du vielleicht schonmal auf eins der folgenden Probleme gestoßen:

  • ein Bild, das du ausgetauscht hast, wird nicht im Format angezeigt, wie das ersetze Bild
  • neu hochgeladene Bilder werden verzerrt oder sehr unscharf dargestellt
  • der Upload wird verweigert, weil das Bild zu groß ist oder das Dateiformat nicht akzeptiert wird

Das passiert, wenn du Bilder verwendest, ohne vorab Format, Qualität und Dateigröße zu checken. Genau das solltest du aber tun und wie das geht, erfährst du in diesem Artikel.

  • das Bildformat, also Breite x Höhe eines Bildes
  • die Auflösung/Qualität eines Bildes – in dpi (dots per inch) oder ppi (pixel per inch) definiert
  • die Dateigröße eines Bildes

Diese 3 Parameter solltest du beim Verwenden von Bildern beachten und wir schauen sie uns nachfolgend genauer an. Wir starten rückwärts mit der Dateigröße:

Die richtige Dateigröße

Da Dateigrößen die Ladezeit deiner Webseite beeinflussen, solltest du sie möglichst gering halten. Denn die Ladezeit deiner Webseite hat Einfluss auf die Stimmung deiner Besucher. Seiten, die lange laden, werden meist noch während des Ladevorgangs wieder verlassen.
Zudem spielt die Ladezeit bei der Bewertung deiner Webseite durch Google eine große Rolle und beeinflusst somit auch dein Ranking in Suchmaschinen.

Deshalb bist du gut beraten, wenn du auf die Dateigröße deiner Bilder achtest.

Die Dateigröße hängt von den anderen 2 Parametern ab: dem Bildformat und der Auflösung/Qualität eines Bildes. Dass heißt, du solltest deine Bilder im passenden Format und in der max. benötigten Auflösung anlegen. Wie das geht, erfährst du im weiteren Verlauf.

Speichere Bilder im richtigen Dateiformat:

  • Fotos als .jpg-Datei.
  • Illustrationen, Logos oder Bilder mit transparentem Hintergrund als .png- Datei. Oder idealerweise als .svg-Datei. Diese wird allerdings noch nicht von allen Systemen akzeptiert.

Komprimiere deine Bilder

Beachte dabei, dass du sie ohne sichtbaren Qualitätsverlust komprimierst. Es gibt verschiedene Wege der Komprimierung, z. B.:
  • Du speicherst .jpgs mit einer Qualität von ‚10‘ anstelle von ‚12‘ oder 80% von 100% ab.
  • Du nutzt ein Tool, wie z. B. ’tinypng.com’. Hier kannst du deine Bilder hochladen und fürs menschliche Auge verlustfrei komprimiert wieder downloaden.
  • WordPress-Nutzer können Plugins installieren und einrichten, die Bilder nach dem Upload komprimieren, z. B. Smush Image Optimization

Die passende Bildqualität

Zu einer professionellen Darstellung im Web gehören Bilder, die eine gute Qualität haben. Die also weder unscharf, noch verzerrt dargestellt werden. Bildformat und Auflösung spielen also auch dahingehend eine wichtige Rolle.

Für die Darstellung im Web braucht es keine so hohe Auflösung, wie im Druck. Wenn du ein Bild 1:1 anlegst, also das angelegte Format 100% dem Anzeigeformat entspricht, reichen 72 dpi aus. Auch, wenn das Bild im Web kleiner angezeigt wird. Wird das Bild jedoch in der Anzeige hochskaliert, braucht es eine höhere Auflösung.

Du kannst die Qualität deiner Bilder am Bildschirm überprüfen. Betrachte das Bild einfach in der Prozentzahl, in der es schließlich angezeigt wird und überprüfe so die Qualität.

Das Bildformat ermitteln

Allgemeingültige Bildformate für alle Webseiten gibt es leider nicht. Denn jede Webseite ist anders entwickelt und aufgebaut und die erforderlichen Bildformate sind unterschiedlich.

Es gibt jedoch 3 Möglichkeiten, die für dich und deine Webseite passenden Bildgrößen zu finden:

  • Du nutzt eine Browser-Erweiterung, die dir die tatsächlichen Bildgrößen und Anzeigegrößen auf deiner Webseite verrät*
  • WordPress-Nutzer können die Bildgrößen bereits verwendeter Bilder in der Mediathek checken*
  • Oder du orientierst dich an Größen-Standards und probierst ein bisschen aus
* Überprüfe bei diesen beiden Vorgehensweisen unbedingt, ob die Bildgrößen sinnvoll angelegt sind. Darauf wird auch von Designern und Entwicklern nicht immer geachtet.
Wichtig ist grundsätzlich, dass du die maximal angezeigte Bildgröße herausfindest. Die Browser-Erweiterung verrät dir das, aber auch hier musst du beachten, dass manche Bilder ggf. zweimal und zwar in unterschiedlichen Größen auf deiner Webseite angezeigt werden. Z. B. das Beitragsbild im Blog. Das wird oft klein in der Blog-Übersicht angezeigt und nochmal groß im Artikel. In dem Fall orientierst du dich natürlich an der größeren Ausführung, im Artikel.
Und manche Bilder skalieren mit der Bildschirmgröße. Wenn du beispielsweise an einem Laptop arbeitest, berücksichtige, dass diese Bilder auf großen Monitoren noch größer dargestellt werden. Hier muss das Ergebnis natürlich auch passen. Dass heißt, du checkst deine Webseite idealerweise an einem möglichst großem Bildschirm.

So arbeitest du mit der Browser-Erweiterung*

Für den Browser ‚Google Chrome‘ kann ich ‚iView‘ empfehlen. Zur Installation klickst du im Browser-Fenster links oben auf ‚Apps‘ und suchst nach ‚Image Size Info‘ und klickst schließlich auf Hinzufügen:
Bildgröße für Webseiten ermitteln
Nach der Installation erscheint dieses Icon rechts in deinem Browserfenster. Wenn du deine Seite aufrufst und auf das Icon klickst, wirst du zunächst nochmal gebeten, deine Seite neu zu laden um die Erweiterung zu aktivieren:
Bildgrößen für Webseiten per Chrome Erweiterung
Sobald du das getan hast, kannst du per Rechtsklick die Erweiterung auswählen und erfährst die Anzeigegröße und die tatsächliche Größe des geklickten Bildes:
Bildgröße via iView ermitteln
Screenshot der Dateigrößen-Informationen
Bei der Bildgrößen-Definition per Browser-Erweiterung solltest du unbedingt überprüfen, ob die bisher hinterlegten Bildgrößen tatsächlich sinnvoll angelegt sind. Darauf wird, wie bereits erwähnt nicht immer geachtet:

  • Passt das Format zur Anzeigegröße? Überprüfe das dort, wo das Bild am größten angezeigt wird. Das Bild oben im Beispiel ist ein Vorschaubild in meinem Blog. Im Artikel wird es größer angezeigt. Dass heißt, hier sollte ich im Artikel die Anzeigegröße mit der tatsächlichen Größe vergleichen!
  • Und zweite Frage: kannst du die Dateigröße noch ohne sichtbaren Qualitätsverlust verringern? In diesem Fall ist das Bild mit knapp 98 KB schon sehr klein. Aufmerksam solltest du in jedem Fall werden, wenn Bilder über 700 KB haben.

Darauf solltest du auch bei der nächsten Vorgehensweise achten:

Bildgrößen-Check in der Mediathek*

Klick in der WordPress-Mediathek auf das Bild, das du ersetzen möchtest und schon wird dir oben rechts die Bildgröße verraten:
Bildgröße der Mediathek entnehmen

Bestimmung der Bildgrößen via Größen-Standards

Webseiten folgen einem Gestaltungsraster, das meist in Spalten interpretiert werden kann. Schau in der folgenden Ansicht zu welcher Spaltengröße das zu ermittelnde Bild passt. Leg es ungefähr in der genannten Bildgröße an (siehe Tutorial) und teste ob es so funktioniert.

Die Bildhöhe ergibt sich in dem Fall wie gewünscht. Du kannst die Höhe auch mutmaßen und probierst ein wenig aus.

ungefähre Bildgrößen nach Spalten
Große, vollbreite Headerbilder, die mit dem Bildschirm skalieren, sollten max. 2560px breit sein.

Funktioniert das Bild noch nicht zu deiner Zufriedenheit, optimiere das Format nochmal. Sollte das Bild sehr unscharf wirken, lege das Format etwas größer an oder skalieren ein Bild, das größer als das Format ist, etwas runter.

Bilder im gewünschten Format anlegen

Es gibt zwei Tools, die du kostenfrei nutzen kannst, um Bilder ins Format zu setzen: Canva und Gimp.

Canva ist eine Webanwendung um Grafiken zu erstellen, dort kannst du dich kostenfrei oder kostenpflichtig anmelden (je nach gewünschtem Leistungsumfang) und Gimp ist ein Bildbearbeitungsprogramm, das du kostenlos hier downloaden kannst.

Schau dir das entsprechende Tutorial an, dort zeige ich dir, wie du Bilder in ein gewünschtes Format setzt.

Canva Tutorial

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Weitere Informationen

Gimp Tutorial

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Weitere Informationen

Behalte die Bildproportionen bei!

Verzerrte Bilder hinterlassen einen unprofessionellen Eindruck. Wenn du Bilder skalierst und in ein Format setzt, achte darauf, dass dabei die Proportionen erhalten bleiben (wie das geht, erfährst du im Tutorial). Wenn das Bild nicht perfekt ins Format passt, mach dich auf die Suche nach einer Alternative.

Check die Bilder auch auf mobilen Endgeräten

Nachdem du Bilder ersetzt hast, solltest du überprüfen, ob die Bilder auch auf mobilen Endgeräten (Tablet, Smartphone) richtig sitzen.

Zusammenfassung der Vorgehensweise

  • Leg für alle Bilder das passende Bildformat an (B x H): Idealerweise in der max. angezeigten Größe auf deiner Webseite (wie du Bilder entsprechend anlegst, siehe Tutorial).
  • Nutze zur Format-Bestimmung die Browser-Erweiterung, schau in die Mediathek oder orientiere dich an den Standard-Größen.
  • Achte dabei auf die Proportionen! Verzerre das Bild nicht (siehe Tutorial).
  • Check die Auflösung/Qualität des Bildes. Betrachte das Bild in der Prozentzahl, in der es schließlich angezeigt wird.
  • Speichere das Bild im korrekten Dateiformat (Fotos: .jpg; Logo, Illustrationen, Bilder mit transparentem Hintergrund: .png oder .svg).
  • Komprimiere das Bild, ohne sichtbaren Qualitätsverlust via Speicherung, Tool oder Plugin.

Weitere Tipps für Bilder im Web

  • Achte auf ein einheitliches Gesamtbild. Das ist sicher nicht leicht, aber wenn du eigene Bilder oder auch Bilder von Bilddatenbanken verwendest, achte darauf, dass sie farblich und vom Stil her einigermaßen zusammen passen. Nutze ggf. einen einheitlichen Farbfilter um die Bilder zu vereinheitlichen.
  • Stell sicher, dass der Kontext immer klar ist und konzentrier dich auf die wesentliche Aussage: Bild und Text sollten inhaltlich zueinander passen.
  • Gruppiere das Bild mit den Inhalten, die im Kontext dazu stehen. Dass heißt, platziere alles was im Kontext steht, nah beieinander und lass drumherum Weißraum. So dass der Betrachter auch wirklich erkennt, was zusammengehört.
Bei Fragen oder Anregungen hinterlass gerne einen Kommentar!

Happy working!
Su

Portrait Su Wiemer

Hi, ich bin Su, Senior UX Designerin. Ich entwickle und schreibe über Lösungen für digitale Produkte, die Nutzer begeistern. Ganz nach dem Motto #makeusershappy.

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